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Rio de Janeiro – 6 Tage in der Cidade Maravilhosa im April

Ohhh Rio! Wer träumt nicht davon einmal nach Rio de Janeiro zu reisen, um den berühmten Zuckerhut zu sehen und Caipirinhas an der Copacabana zu schlürfen? Definitiv war es einer meiner Träume! Lange dachte ich jedoch, dass dieser nicht in der nächsten Zeit in Erfüllung gehen würde, da die Flugpreise nach Brasilien/Südamerika einfach immer teurer waren, als z.B. die Flüge nach Asien. Daher zog es mich immer eher Richtung Osten.

Meinem Freund und mir standen ca. zwei Wochen Anfang April zur Verfügung und wir hatten nach dem langen Winter einfach richtig Lust auf Strand und Meer! Da kam uns der Tipp von Urlaubspiraten nach Rio de Janeiro zu reisen sehr gelegen…

Rio de Janeiro - Christ the Redeemer

Buchung, Vorbereitungen und Anreise bei einer Reise nach Rio de Janeiro

Durch Urlaubspiraten habe ich den Tipp erhalten, dass es für unseren gewünschten Zeitraum gute Angebote für eine Reise nach Rio de Janeiro auf Expedia.com gibt. Vermutlich wäre ich sonst nie auf dieses Ziel gekommen, da ich selten preiswerte Flüge dorthin gesehen hatte.

Durch die Buchungs- und Suchfunktion „Flug + Hotel“ bei Expedia kann man Pauschalreisen buchen. Durch die kombinierte Buchung zweier Leistungen wird einem ein geringerer Gesamtpreis angeboten, als bei der seperaten Buchung. Außerdem besteht die Möglichkeit den Hotelaufenthalt für einen kürzeren Zeitraum zu buchen, als die Gesamtdauer der Reise. Aus diesem Grund entschieden wir uns für einen 10 tägigen Aufenthalt in Brasilien. 6 Nächte in Rio und 3 Nächte auf Ilha Grande. Für den Flug und die 6 Übernachtungen in einem Hotel an der Copacabana haben wir 710€ pro Person bezahlt. Von Frankfurt aus ging es für uns über Lissabon weiter nach Rio de Janeiros internationalem Flughafen GIG. Die Gesamtreisedauer des Hinflugs betrug 15 Stunden und für den Rückflug 16 Stunden. Die 3 Nächte auf Ilha Grande haben wir separat auf Booking gebucht.

Visa – Deutsche Staatsbürger brauchen (Stand 2019) kein Visa für eine Einreise nach Brasilien. Dennoch solltet ihr mögliche Änderungen beim Auswertigen Amt vor einer Reise in Erfahrung bringen.

Impfungen und weitere medizinische Maßnahmen – Möchte man nach Brasilien reisen, sollte man sich umbedingt gegen Gelbfieber impfen lassen. Aktuell (Stand 2019) ist es zwar keine Pflicht sich gegen Gelbfieber impfen zu lassen, jedoch Rät das Auswertige Amt drigend dazu. Auch weitere Reiseimpfungen sollten noch wirksam sein oder vorher aufgefrischt werden. Hier geht es zum medizinischen Hinweis des Auswertigen Amts: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/brasilien-node/brasiliensicherheit/201092#content_6

Auch mit Malariavorkehrungsmaßnahmen sollte man sich auseinander setzen und genügend Anti-Mückenspray mit auf die Reise nehmen und auch benutzen.

Unterkunft in Rio de Janeiro – Wo suche ich mir am besten ein Hotel?

Neben der Frage in welcher Gegend man sich eine Unterkunft suchen soll, stellt sich die Frage, ob man besser in ein Hotel oder eine Ferienwohnung gehen möchte. Auf Grund der Sprachbarriere sowie der Sicherheit in Rio de Janeiro empfanden wir ein Hotel passender. Die Mitarbeiter des Hotels (zumindest die Mitarbeiter der Rezeption) sprechen immer Englisch und meistens noch weitere Sprachen. Auch wegen des Sicherheitsaspekts hat uns ein Hotel zur Zeit der Buchung besser gefallen, da eigentlich immer und besonders Nachts Türsteher/Security in den Hotels vorhanden sind.

Die meisten Blogs empfehlen die Unterkunft in der Zona Sul. Dazu gehören Copacabana, Ipanema, Leblon und Leme. Auch Botafogo wird meistens noch dazu gezählt. Auf Grund der Hotelauswahl damals haben wir uns für ein Hotel an der Copacabana entschieden. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher an der Copacabana gefühlt und waren sehr zufrieden mit der Lage des Hotels. Dennoch würde ich bei meiner nächsten Reise lieber in Ipanema wohnen wollen, da mir der Ipanema Strand einfach unglaublich gut gefallen hat und für mich RIO DE JANEIRO ausmacht :).

Wir waren im Royalty Rio Hotel untergebracht. Unser Zimmer und die Dachterasse des Hotels waren spitze und auch die Angstellten waren sehr zuvorkommend. Das im Preis inbegriffene Frühstück war okay, jedoch definitiv nicht besonders. Das Abendessen im Hotelrestaurant können wir dagegen definitiv nicht empfehlen. Da Restaurants nicht gerade günstig in Rio de Janeiro sind und eher mit europäischen Großstadtpreisen zu vergleichen sind, hätte sich eine Unterkunft mit Kochmöglichkeit als praktisch erwiesen.

Auf unserer Reise haben wir zwei Australier kennen gelernt, die in einem Hostel im Stadtteil Gloria untergebracht und sehr zufrieden damit waren. Persönlich waren wir nicht im Discovery Hostel, jedoch hat es auch auf Booking.com eine gute Bewertung und sollte definitiv in die engere Auswahl genommen werden, bei der Unterkunftsauswahl. Obwohl wir nicht im Discovery Hostel untergebracht waren, durften wir bei einer Wanderung teilnehmen, die vom Hostel organisiert wird. Auch damit hatten wir eine sehr gute Erfahrung (später mehr dazu).

Highlights und Must Do’s

Copacabana

Die Copacabana ist definitiv Sehenswert. Es reihen sich einige nette Geschäfte aneinander (eher 2-3 Blocks vom Strand entfernt), sowie unzählige Strandbars in erster Reihe. Auch für Sport (Volleyball, Footvolley, Badminton, Fußball etc.) eignet sich die Copacabana bestens, da der Strand sehr breit ist. Am Ende der Copacabana in Richtung Leme befindet sich eine kleine Festung „Forte Duque de Caxias“. Die Aussicht von hier muss super sein! Leider waren wir an einem Tag dort, an dem die Festung für Touristen geschlossen war. Die Festung steht jedoch hoch auf der Liste bei der nächsten Reise nach Rio de Janeiro.

Mirante Dona Marta

Mirante Dona Marta ist mein absoluter Lieblingsaussichtspunkt auf Rio de Janeiro von der Stadt aus! Das tolle an diesem Aussichtspunkt ist, dass man auf der einen Seite den Zuckerhut sieht und auf der anderen Seite die Jesus Statue.

Anfahrt: Meine Empfehlung zum Aussichtspunkt zu kommen, ist mit einem Uber hinzufahren, oder auch einem Taxi. Am besten macht ihr gleich mit dem Fahrer aus, dass er auf euch warten soll, sodass ihr gleich wieder eine Rückfahrt habt. Da der Aussichtspunkt etwas außerhalb ist, ist es schwierig von dort oben ein neues Uber/Taxi zu bekommen. Wenn ihr mit einem Taxi fahrt (wie wir es gemacht haben) sagt bzw. zeigt auf Google Maps am besten genau wo ihr hin wollt –> MIRANTE Dona Marta! Leider hat unser Taxifahrer uns zuerst in das Favela Dona Marta gebracht…

Ipanema

Mein absoluter Lieblingsstrand in Rio! Der Dois Irmaos im Hintergrund bietet die perfekte Kulisse für diesen einzigartigen Strand.

Ipanema Beach

Santa Teresa, Centro & Lapa

Santa Teresa ist das Künstlerviertel in Rio de Janeiro. Früher war es ein sehr gehobenes Viertel mit reichen Bewohnern, heute sieht man viele Boutique-Hotels, verlassene Villen, Künstleratelier und viel Graffity. Santa Teresa hat definitiv einen einzigartigen Flair! Santa Teresa hat eine kleine Tram/Straßenbahn, die durch das steile am Berg gelegenen Stadtteil fährt. Ein guter Einstiegspunkt in die Tram ist die Estação de Bondes de Santa Teresa.
Wichtig: Santa Teresa ist nicht ganz so sicher wie Copacabana oder andere Bereiche der Zona Sul. Daher sollte man wenige Wertsachen bei sich tragen und auch längere Strecken im Stadtteil nicht zu Fuß gehen.

Während unserer Zeit in Rio gab es einen heftigen Sturm und viele Stadtteile standen unter Wasser. Als sich das Wetter etwas beruhigt hat, haben wir an einer Free Walking Tour durch Centro & Lapa teilgenommen. Eine solche Tour kann ich absolut empfehlen, da man so viele weitere Teile von Rio sieht, zu denen man sich sonst gegebenenfalls nicht getraut hätte und man bekommt einiges aktuelles und historisches von Rio erzählt.

Und natürlich last but not least: Escadaria Selarón – die wohl bekanntesten Treppen in Rio de Janeiro! Die Farbenpracht der Kacheln ist etwas ganz besonderes und uns hat es so gut gefallen, dass wir gleich zwei mal dort waren.

Pedra da Gavea

Mein absolutes Highlight in Rio de Janeiro war auf jeden Fall die Wanderung auf den Pedra da Gavea! Die Aussicht ist definitiv die Anstregung wert und ein Erlebnis das ich sicher nie wieder vergessen werde. Lange haben wir überlegt ob wir diese Wanderung alleine oder mit einer Tour machen, denn die Erfahrungsberichte online sind sehr unterschiedlich. Die Einen prädigen es auf gar keinen Fall ohne Guide zu machen, da es Stellen gibt an denen man ungesichert nur schwer hoch/runter kommt und es daher alleine & ungeübt gefählich sein kann – andere sagen lässig, dass man es auch ohne Probleme alleine schafft.

Pedra da Gavea
Pedra da Gavea mit Blick über Rio de Janeiro

Bei meiner Recherche bin ich auf einige Touren gestoßen die 50€ pro Person gekostet haben und das war mir einfach zu teuer. Bei unserer Free Walking Tour durch Lapa & Centro wurde mir dann das Discovery Hostel empfohlen, die jeden Donnerstag eine geführte Wanderung zum Pedra da Gavea anbieten. Die Wanderung hat uns 25€ pro Person gekostet, der Guide war super nett, konnte perfektes Englisch und hatte einen Klettergurt und Seil dabei für die schwierigeren Teile der Wanderung. Auch die anderen Teilnehmer waren sehr nett und hilfsbereit. So mussten wir uns nicht darum kümmern den richtigen Weg durch das Wohngebiet zu finden, um zum Einstieg des Wanderweges zu gelangen.

Die Wanderung dauert zwischen 2-3 Stunden pro Weg und sollte auf Grund des tropischen Wetters nicht unterschätzt werden. Wichtig ist ausreichend Wasser & Snacks mitzubringen, da man sobald man im Nationalpark ist, nichts kaufen kann (Wasser kann man noch am Eingangstor des Nationalparks bekommen). Eine weitere Empfehlung ist Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und Mückenspray! Der erste Teil der Wanderung führt durch den Wald und ist schattig jedoch auch feucht und daher sind dort viele Mücken. Der zweite Teil der Wanderung ist dann oberhalb des Waldes und man läuft & klettert in der prallen Sonne für ca. 1 Stunde. Auch oben angekommen, gibt es keinen Schatten mehr.

Pedra da Gavea

Meine Fazit ob mit oder ohne Guide – ich fande es sehr angenehm sich nicht um den richtigen Weg kümmern zu müssen, denn es ist nichts ausgeschildert und nicht immer eindeutig wo man langlaufen muss. Es ist nur eine einzige kleine Stelle an der wir wirklich mit Sicherung hoch-/runtergeklettert sind. Für große Menschen (und klettererfahrene) ist die Stelle auch ohne Sicherung zu meistern. Ich selbst war sehr froh, dass mir an dieser Stelle aber auch an einigen weiteren Stellen von anderen geholfen wurde, denn teilweise war ich einfach zu klein, um an den nächsten Stein/Ast zu gelangen um mich hochzuziehen (ich bin 170cm). Da wir eine wirklich nette Wandergruppe hatten, würde ich diese Art definitiv wieder wählen.

Zuckerhut

Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt – der Zuckerhut. Da die Ticketpreise um auf den Zuckethut oder zur Christus Statur zu kommen nicht gerade ein Schnäppchen sind, haben wir uns dazu entschlossen nur eine der beiden Attraktionen zu machen. An unserem letzten Tag sind wir dann auf den Zuckerhut gefahren und haben unsere letzten Stunden in Rio de Janeiro in der Sonne mit unglaublicher Aussicht genießen können. Es gibt zwei Plattformen die jeweils mit einer Gondel verbunden sind. Auf jeder Plattform gibt es große Terassen auf denen man die 360-Grad Aussicht bewundern kann. Man findet außerdem einen kleinen Dschungel-Rundgang und einige Souvenirshops und Essensstände.

Ausblick vom Zuckerhut auf Rio de Janeiro
Ausblick vom Zuckerhut auf Rio de Janeiro

Christus der Erlöser – Corcovador

Aus Kostengründen haben wir uns dazu entschieden, entweder den Zuckerhut oder Corcovador zu besuchen. Unsere Wahl fiehl auf den Zuckerhut. Daher kann ich hier keine Tipps geben.

Essensempfehlungen in Rio

Das Essen hat uns leider etwas entäuscht in Rio. Wir haben alle Möglichen Cuisines gefunden und vor allem Sushi und Arabisch sind stark vertreten. Jedoch haben wir kaum ein brasilianisches Restaurant finden können. An jeder Ecke gibt es für Brasilien typische Kilo-Restaurants. Kilo-Restaurants sind Restaurants mit großem Buffet – mit jedem Gang zum Buffet wird der Teller gewogen und nach Gramm abgerechnet. Das war definitiv mal ein Erlebnis, mehr jedoch auch nicht.

Das Restaurant Amir an der Copacabana ist das einzige Restaurant was ich wirklich empfehlen kann. Dort gab es ein sehr gutes und preiswertes Lunch-Menü.

Außerdem sollte man sich keine Brigadeiros entgehen lassen. Wir haben super leckere im Centro an einem kleinen Straßenstand gegessen.

Kosten und Sicherheit in Rio de Janeiro

Wir empfanden Rio de Janeiro als recht teuer. Restaurants haben deutsche Großstadtpreise und auch die Sehenswürdigkeiten lassen sich gut bezahlen. Daher wäre mein Tipp sich eine Unterkunft mit einer Kochmöglichkeit zu nehmen, um zumindest nicht 2 oder 3 mal am Tag auf ein Restaurant oder Imbiss angewiesen zu sein.

Auch das Thema Sicherheit interessiert dich bestimmt – zumindest hat es mich das, als ich für unseren Rio Urlaub recherchiert hatte. Ich war davor noch nie in Südamerika und daher ziemlich skeptisch. Bei meiner Recherche bin ich auf viele Ideen gestoßen, wie man am besten in Südamerika reisen sollte (alte Kreditkarten, extra Portmonee mit wenig Geld etc.), jedoch konnte ich mich mit keiner so richtig anfreunden. Denn um so öfter diese „Tricks“ von Touristen genutzt werden, desto bekannter sind sie und desto gefährlicher werden sie. Daher haben wir keinen davon umgesetzt, sondern haben uns jeden Morgen auf unseren bevorstehenden Tag vorbereitet.

Das bedeutet, wir haben uns einen groben Tagesplan überlegt und überschlagen, wie viel Geld wir an diesem Tag brauchen werden. Dann haben wir das Bargeld mit einem kleinen Puffer mitgenommen und die Kreditkarte im Hotelsafe zurückgelassen. Das haben wir vor allem gemacht bei Trips nach Santa Teresa oder ins Centro. An der Copacabana, Ipanema bzw. Zona Sul haben wir auch mal unsere Kreditkarte mitgenommen, da wir uns hier ziemlich sicher gefühlt haben. Zusätzlich haben wir das Geld/Kreditkarte und Handy immer eng am Körper getragen und nur wenn nötig ausgepackt. Außerdem hatten wir keinen Schmuck (Uhr etc.) an.

Wir haben uns ziemlich sicher in Rio de Janeiro gefühlt und hatten zum Glück keinerlei schlimmen Erlebnisse. Trotzdem gab es 2-3 Momente in denen wir uns etwas unwohl gefühlt haben. Dies war an den Arcos Da Lapa und in einem Taxi, mit einem Fahrer der ausschließlich Portugiesisch sprach. Da uns der Fahrer nicht verstanden hat und auch keine Navigaton lesen konnte, wollte er uns plötzlich mitten in einem Favela rauslassen. Nach langem Diskutieren mit Händen und Füßen und mehrfachen Zeigen des Aussichtspunkts auf unserem Handy in Google Maps kamen wir endlich am richtigen Ort an. Das Taximeter lief natürlich die ganze Zeit weiter. Auf dem Rückweg wollten wir zu unserem Hotel und der Fahrer bog extra falsch ab, um uns Ipanema und Lagoa zu zeigen, sodass wir einen ziemlich großen Umweg fahren und zahlen mussten. Durch die Sprachbarriere war es uns unmöglich schnell mit dem Fahrer zu kommunizieren.

Mein Tipp ist daher: Kauft euch Datenvolumen für euer Handy und ladet euch Uber runter. Uber ermöglicht eine genaue Kostenkalkulation der vorher angegebenen Strecke, zeigt Start-, Endpunkt sowie die zu fahrende Strecke an und ist meiner Meinung nach eine günstigere, einfache und sichere Alternative zum Taxi fahren. Durch die Möglichkeiten der App ist die sehr häufige Sprachbarriere einfach zu umgehen. Außerdem kann man auswählen, ob man bei dem Fahrer mitfahren möchte und sieht dessen Sternebewertung. Zusätzlich hat man die Möglichkeit den Fahrer nach der Fahrt selbst zu bewerten.

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